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Mein Weg zum Wunschkind - Co-Elternschaft als Lösung #KinderWunschTagebuch

Jennifer Sutholt - planningmathilda

veröffentlicht am 17. Februar 2022

Mein Weg zum Wunschkind

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Wie das Leben als Frau mit 30 oder Mitte 30 so aussieht, darüber hat zwar jede ihre eigenen Vorstellung, aber meistens stellt man sich doch automatisch einen Ehemann oder Lebenspartner vor, 1,4 hübsche Kinder, eine schöne Wohnung oder ein Haus. Einen Hund vielleicht noch. Hetero-normative Kleinfamilie eben.

Aber was, wenn man dann wirklich mal so alt ist und alles noch ist wie mit 26? So war es bei mir, ich war Single, hatte 0,0 Kinder, keinen Hund und eine kleine Mietwohnung. Und das am 30. Geburtstag. War nicht so schön. Wie eine Versagerin habe ich mich gefühlt, nichts hatte ich bis dahin vorzuweisen und ich wollte doch so gerne Kinder, Familie, keinen Hund. Sich da nicht zumindest ein bisschen schlecht zu fühlen, ist gar nicht so einfach. Ich habe mich damals ziemlich mies gefühlt und es hat Jahre gedauert, das anders zu sehen.

Seit dem unsäglichen 30. Geburtstag beschäftige ich mich mit dem Thema, habe viele Gedanken gehabt und verworfen, habe gehadert, getrauert, war wütend. Und langsam formte sich die Idee, dass ich es wohl alleine schaffen muss mit der Familie.

Meine ersten Gedanken dazu waren eher wirr. Von Co-Elternschaft hatte ich damals noch nichts gehört. Mutter, Vater, Kind, das schien für mich aber nicht drin zu sein, also musste ein neues Konzept her.

Dann kam ein toller Mann um die Ecke und ich dachte, jetzt geht es los, das Leben als Familie. Leider sah er das ein bisschen anders, ja, mal sehen, später. Wir haben uns dann getrennt, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, ein Später abzuwarten und er mir nicht im Weg stehen wollte.

Kind ohne Mann

Und irgendwie hatte es dieses Mal klick gemacht. Ich war so unfassbar wütend, dass die Suche jetzt wieder von vorne beginnen sollte, mit immer mehr Druck, immer mehr dem Gefühl, zu spät dran zu sein, immer unentspannter meinerseits. Alles drehte sich nur noch um den Kinderwunsch:

Ich beschloss, diesen Kreislauf zu beenden. Mache ich es eben alleine. Eigentlich wollte ich mir meinen Wunsch nach einem Kind mit einem Samenspender oder Kumpelspender erfüllen, obwohl mich das nicht zu 100% glücklich gemacht hätte. Mein Beruf ist eher ungeeignet für Alleinerziehende und da meine Eltern damals noch nicht in der Nähe wohnten, wäre ich auf bezahlte Fremdbetreuung angewiesen gewesen.

Abgesehen davon hätte mir das Singlemom Dasein damals schon zugesagt, jetzt als Mutter habe ich allerdings doch ziemlich großen Respekt vor allen Alleinerziehenden, ich ziehe wirklich meinen Hut vor der Last der Verantwortung. Aber so hätte ich wenigstens die Fäden in der Hand gehabt und selber die Initiative ergriffen. Schließlich war ich vor ein paar Jahren auch schon fast an diesem Punkt gewesen.

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Co-Elternschaft als Lösung

Doch zufällig kam ich mit einer Kollegin ins Gespräch, die mit einem Freund als Co-Eltern einen kleinen Sohn hat. So lernte ich das Konzept Co-Elternschaft kennen: ein Kind mit einem Mann bekommen, mit dem man nur befreundet ist, aber nicht zusammen, man lebt in getrennten Wohnungen und das Kind lebt mal hier, mal da, ähnlich wie bei getrennten Eltern, nur hoffentlich harmonisch und ohne Streit, da keine emotionalen Verletzungen durch die Trennung vorliegen. So der Idealfall.

Das hörte sich für mich gut an, zumal ich wie gesagt in meinem Beruf als Flugbegleiterin auch mal mehrere Tage unterwegs bin und mein Kind dann optimal versorgt wissen wollte. Meinen Eltern wollte ich das nicht zumuten, jedenfalls nicht ständig und eine Fremdbetreuung kam für mich eher nicht in Frage, das Kind sollte immer bei einer Bezugsperson sein. Ausserdem ist es toll, einen Papa zu haben, meiner ist großartig und ich möchte ihn nicht missen. Besagte Kollegin lieferte mir meinen Co-Vater gleich mit, einen Freund von ihr, der auch unbedingt ein Kind haben wollte. Da hatte ich wirklich sehr großes Glück.

Mittlerweile ist meine Tochter 5 Jahre alt und unsere Co-Elternschaft läuft so gut wie geplant. Wir haben wirklich selten Stress, das Kind ist zwar eher bei mir, ungefähr 70/30, aber eben wunderbar bestreut, wenn ich fliegen bin.

Die Zeit des unerfüllten Kinderwunsches hat mich sehr geprägt, die Verzweiflung zu verarbeiten und den Wunsch nach einer klassischen Familie zu betrauern, das hat mich viel zeit gekostet. Die Recherche nach alternative Familienformen auch. Also habe ich angefangen, über meine Erfahrungen zu schreiben und heute ist mein Blog planningmathilda.com für Frauen in ähnlicher Situation eine Anlaufstelle.

Triff Jennifer auf den Kinderwunsch Tagen in Berlin am 26. und 27. März, kostenlose Tickets gibt es hier.

 


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